Die aktuelle Statistik toppt sämtliche Vorjahre: Mehr als 23.000 Gewaltdelikte hat die Bundespolizei 2022 an Bahnhöfen und in Zügen festgestellt. Auch krass: Bei Polizeieinsätzen im Bahn-Kontext wurden 529 Polizisten verletzt.

Gewaltverbrechen an deutschen Bahnhöfen nehmen zu. Mehr als 23.000 Gewaltdelikte hat die Bundespolizei im vergangenen Jahr registriert. Die Zahlen stammen aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der AfD-Fraktion, berichtet dpa.
Im Vergleich: 2012 waren es 17.300 Delikte, die die Bundespolizei registriert hat. Seit 2015 (18.100 Delikte) nehmen die Zahlen jedes Jahr zu, mit Ausnahme der Corona-Jahre und 2019. 2017 war mit 20.068 Fällen bisher das Jahr mit den meisten Delikten in den letzten zehn Jahren, 2022 toppt diese Zahl.
Nicht immer die größten Bahnhöfe
Interessant: Unter den am stärksten von Kriminalität belasteten Bahnhöfen in Deutschland sind im vergangenen Jahr nicht nur Brennpunkte wie Berlin. Köln, Hamburg, sondern auch Bahnhöfe in kleineren Orten. Wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der AfD-Fraktion hervorgeht, gehörte beispielsweise der Nürnberger Hauptbahnhof 2022 zu den drei Bahnhöfen, an denen die Bundespolizei die meisten Gewaltverbrechen erfasst hat. Nürnberg reiht sich damit hinter Hamburg (Platz 1) und dem Hauptbahnhof Hannover (Platz 2) ein .
Am Hauptbahnhof in Dortmund wurden im selben Zeitraum die meisten Waffendelikte registriert, Düsseldorf und Hannover folgen auf Platz 2 und 3. Die meisten Eigentumsdelikte und Sexualstraftaten stellte die Bundespolizei am Kölner Hauptbahnhof fest.
529 Polizisten verletzt
Wie die Bundesregierung weiter mitteilte, wurden 529 Polizistinnen und Polizisten der Bundespolizei im vergangenen Jahr an Bahnhöfen und in Zügen verletzt, davon waren 68 Beamte vorübergehend dienstunfähig.