Eine Geschlechtsumwandlung ist ein heftiger medizinischer Eingriff – eine Lehrerin in Nordrhein-Westfalen brachte Schülern den sechsten Klasse die Operationen und Hormon-Therapien nahe, als seien sie das normalste auf der Welt.
Schüler einer sechsten Klasse in Köln wurden im Biologieunterricht über die Selbstverständlichkeit einer Geschlechtsumwandlung unterrichtet. Eltern und der Lehrerverband kritisieren dieses Vorgehen: Kinder solle keine Geschlechtsdysphorie eingeredet werden.
Schüler der sechsten Klasse der Hildegard von Bingen Schule in Köln wurden im Biologieunterricht über Transgeschlechtlichkeit unterrichtet, wie BILD berichtet. Die Elf- und Zwölfjährigen erhielten Arbeitsblätter mit dem Titel „Soziales Geschlecht“. Darauf wurden den Kindern Geschlechtsumwandlungen so erklärt, als seien sie medizinischer Alltag und unkompliziert umzusetzen.
Wörtlich steht auf dem Arbeitsblatt: „Zeynep fühlt sich im falschen Körper geboren. Sie*Er möchte sich so rasch wie möglich operieren lassen, um endlich als Mann leben zu können.“
Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie (DGKJP) spricht sich bei Geschlechtsumwandlungen nicht für ein „so rasch wie möglich“, sondern für eine jahrelange psychologische und medizinische Beratung aus, bevor operative Maßnahmen ergriffen werden. Die Fachgesellschaft fordert zudem ein Mindestalter von 18 Jahren.
Auch der Präsident des Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger betrachtet die Arbeitsblätter kritisch. Gegenüber BILD kritisiert er den Unterrichtsstoff: „Die sind ja alle in der Pubertät und unsicher bzw. suchen erst noch ihre Rolle. Sie in dieser Phase mit der Frage von Geschlechtsumwandlungen zu konfrontieren ist unsensibel, unpädagogisch und schadet mehr, als es nutzt.
Kein Hinweis auf Risiken
Was auf dem Arbeitsplatz nicht steht: Dass geschlechtsangleichende Operation lebensverändernde Entscheidung, die laut Studien gut ein Fünftel der Patienten später bereut. Medizinische Langzeitstudien gibt es bisher keine. Auch die Lehrerin klärte über mögliche schwere Begleiterscheinungen offenbar nicht auf.
Wenig überraschend also, dass auch die Eltern der Schüler der sechsten Klasse entsetzt sind. Eine Mutter sagt zu BILD: „Diese Arbeitsblätter, auf denen nicht wissenschaftliche Szenebegriffe verwendet werden, verfestigen Rollen und Stereotype. Dem Kind, das sich mit dieser Sexualisierung nicht wohlfühlt, wird vermittelt, dass sein Körper falsch sei und operativ angepasst gehört.“
Keine Entschuldung der Schule
Die Schule sieht keinerlei Problem mit den Arbeitsblättern. Sie verweist auf BILD-Anfrage lediglich auf die Konformität mit dem Lehrplan des Bundeslandes. „Sollten Eltern damit ein Problem haben, können Sie sich vertrauensvoll an die Fachlehrer*in oder mich als Schulleiter wenden“, so der Schulleiter. Auch das Schulministerium von Nordrhein-Westfalen gab lediglich zur Kenntnis, dass die Auswahl des Lernmaterials in der Kompetenz des Lehrpersonals liege.